Weißwein Sorten sind nicht nur für Genießer ein faszinierendes Thema, sondern auch für Gastronomen, Sommeliers und alle, die sich mit Weinwirtschaft, Weinhandel oder kulinarischer Vielfalt beschäftigen. In einer Zeit, in der regionale Spezialitäten, Herkunft und Qualität eine immer größere Rolle spielen, wächst das Interesse an den verschiedenen Weißweinsorten und ihren spezifischen Merkmalen. Doch welche Weißweine gibt es? Worin unterscheiden sich Riesling, Sauvignon Blanc, Chardonnay und Co.? Und welche Weißweinsorte passt zu welchem Anlass oder Gericht?
In diesem Artikel bieten wir einen tiefgreifenden Überblick über die bekanntesten und beliebtesten Sorten von Weißwein, analysieren ihre Aromen, Herkunft, Besonderheiten und geben Empfehlungen zur Kombination mit Speisen.
Was sind die bekanntesten Weißwein Sorten?
Die Auswahl an Weißwein Sorten ist riesig, doch einige Rebsorten dominieren den Markt sowohl in Deutschland und in Österreich als auch international. Im Folgenden stellen wir die wichtigsten Sorten vor und erläutern deren Eigenschaften.
Riesling – Der König der deutschen Weißweine
Der Riesling gilt als die edelste weiße Rebsorte Deutschlands. Er wächst besonders gut in kühleren Regionen wie der Mosel, dem Rheingau oder der Pfalz. Sein Aromenspektrum reicht von Zitrusfrüchten über Apfel bis hin zu exotischen Noten wie Pfirsich oder Maracuja.
Typisch für Riesling:
- Hohe Säure
- Fruchtige Frische
- Langes Reifepotenzial
- Sowohl trocken als auch edelsüß ausgebaut
Chardonnay – Der elegante Global Player
Der Chardonnay zählt weltweit zu den bekanntesten Weißwein Rebsorten und wird sowohl in Europa als auch in Übersee kultiviert. In Frankreich, besonders in Burgund, genießt er hohes Ansehen. Aber auch Kalifornien, Australien und Südafrika bringen hervorragende Chardonnays hervor. Auch die Südsteiermark widmet sich mehr und mehr diesem edlen Tropfen.
Typisch für Chardonnay:
- Cremige Textur
- Nussige oder buttrige Aromen (v. a. bei Barrique-Ausbau)
- Reifet gut im Holzfass
- Vielseitig kombinierbar mit Speisen
Ein guter Chardonnay überzeugt sowohl als trockener Weißwein als auch mit einer leichten Süße – ideal zu Fischgerichten, Pasta oder Geflügel.
Sauvignon Blanc – Der frische Aromakünstler
Mit seinen intensiven Aromen von Stachelbeere, Holunderblüte, grünem Paprika und Gras ist der Sauvignon Blanc eine Weißweinsorte, die sich deutlich von anderen abhebt. Er stammt ursprünglich aus dem Loire-Tal in Frankreich, wird heute aber auch in Neuseeland, Südafrika, Deutschland und der Südsteiermark angebaut.
Typisch für Sauvignon Blanc:
- Ausgeprägtes Bukett
- Frische Säure
- Ideal als Aperitif oder zu asiatischen Gerichten
Weitere beliebte Weißweinsorten im Überblick
Neben den „Big Three“ gibt es zahlreiche weitere Weißwein Sorten, die sowohl für den Alltag als auch für besondere Anlässe geeignet sind.
Grauburgunder (Pinot Gris)
Diese Sorte erfreut sich besonders in Deutschland und Italien (dort unter dem Namen Pinot Grigio) großer Beliebtheit. Im Gegensatz zum Riesling ist der Grauburgunder oft etwas kräftiger und milder in der Säure.
Empfehlung: Grauburgunder passt hervorragend zu deftigen Speisen, wie Flammkuchen, Kalbsbraten oder Käseplatten.
Weißburgunder (Pinot Blanc)
Der Weißburgunder wirkt feiner und eleganter als sein grauer Bruder. Er ist leicht, aber dennoch charakterstark und damit ein idealer Begleiter zu Meeresfrüchten oder leichten Sommergerichten.
Müller-Thurgau (Rivaner)
Lange unterschätzt, erlebt der Müller-Thurgau aktuell ein kleines Comeback. Der frische, unkomplizierte Charakter dieses Weins macht ihn zum perfekten Einsteiger-Weißwein – fruchtig, mild und süffig.
Silvaner
Vor allem in Franken und Rheinhessen geschätzt, ist der Silvaner ein idealer Speisenbegleiter zu Spargel und hellen Fleischgerichten. Er wirkt oft erdiger und weniger fruchtig als andere Weißweine.
Wie unterscheiden sich trockene und fruchtige Weißweine?
Ein entscheidender Unterschied bei Weißwein Sorten liegt im Restzuckergehalt. Während trockene Weißweine weniger als 9 g/l Restzucker enthalten, können halbtrockene oder fruchtige Weißweine deutlich süßer schmecken.
Trockene Weißweine erkennt man an ihrer klaren, geradlinigen Struktur. Sie sind erfrischend und lassen sich gut zu würzigen oder fettigen Gerichten kombinieren. Fruchtige oder liebliche Weißweine dagegen zeichnen sich durch eine betonte Süße und mildere Säure aus – ideal für den Aperitif oder zu Desserts.
Beispiele für trockene Weißweine: Riesling trocken, Silvaner, Chardonnay ohne Holzausbau
Beispiele für fruchtige Weißweine: Gewürztraminer, Müller-Thurgau, Scheurebe
Internationale Weißweine: Neue Welt vs. Alte Welt
Während europäische Länder wie Frankreich, Italien und Deutschland auf Terroir und Tradition setzen, punkten sogenannte Neue-Welt-Weine (z. B. aus Chile, Australien oder den USA) mit Frucht, Direktheit und moderner Kellertechnik.
Weißweine aus Neuseeland, etwa der Sauvignon Blanc aus Marlborough, sind international für ihre intensive Fruchtigkeit bekannt. Chardonnay aus Kalifornien dagegen zeigt häufig Röstaromen, Vanille-Noten und Fülle durch Holzfassausbau.
Beide Stilrichtungen – alte wie neue Welt – haben ihre Stärken. Entscheidend ist der persönliche Geschmack und das gewünschte Zusammenspiel mit Speisen.
Weißwein Empfehlung: Welcher Wein passt zu welchem Gericht?
Weißwein ist vielseitiger, als viele denken. Er passt nicht nur zu Fisch, sondern auch zu Käse, Fleisch, Gemüse und sogar zu süßen Desserts. Die richtige Kombination kann ein Gericht geschmacklich enorm aufwerten.
Kombinationen im Überblick:

- Sauvignon Blanc → Ziegenkäse, Sushi, Spargel
- Chardonnay → Geflügel, Pasta mit Sahnesauce, Lachs
- Riesling trocken → Schweinefleisch, asiatische Küche, Garnelen
- Weißburgunder → Austern, leichte Vorspeisen
- Gewürztraminer → Käsefondue, Foie Gras, indische Currys
Wichtige Trends und Entwicklungen im Weißweinmarkt
Biowein & Naturwein: Immer mehr Winzer setzen auf nachhaltigen Anbau und verzichten auf chemische Zusätze. Naturweine gelten als authentisch und unverfälscht – auch bei Weißwein Sorten ein wachsender Trend.
Orange Wine: Ein Nischenprodukt, das durch verlängerte Maischestandzeit entsteht. Geschmacklich kräftig, tanninhaltig und komplex – ein Weißwein für Fortgeschrittene.
Weißwein im Onlinehandel: Die Nachfrage nach Wein-Abos, virtuellen Weinproben und Direktvertrieb steigt kontinuierlich. Verbraucher wollen mehr über die Herkunft und den Winzer wissen und setzen zunehmend auf Qualität statt Quantität.
Die beliebtesten Weißweinsorten der Steiermark im Überblick:
Sauvignon Blanc
Der absolute Star unter den steirischen Weißweinen. Steirischer Sauvignon Blanc zählt zur internationalen Spitze und wird regelmäßig mit hohen Auszeichnungen prämiert. Typisch sind Aromen von grüner Paprika, Holunderblüte, Stachelbeere und oft eine elegante, mineralische Kühle.
Welschriesling
Eine traditionsreiche Rebsorte der Steiermark, die meist als leichter, frischer und unkomplizierter Weißwein auftritt. Er zeigt Noten von grünem Apfel, Zitrus und gelegentlich Heublumen – ideal als Sommerwein oder zu regionaler Jause.
Morillon (Chardonnay)
In der Steiermark wird Chardonnay traditionell als Morillon bezeichnet. Je nach Ausbau zeigt er sich entweder fruchtig-frisch oder kraftvoll und cremig mit feinen Holznoten. Besonders im Barrique gereifte Morillon-Weine aus der Südsteiermark stehen für Komplexität und Tiefe.
Gelber Muskateller
Dieser aromatische Weißwein ist besonders beliebt bei Liebhabern floraler und traubiger Noten. Die Rebsorte bringt Weine mit Duft nach Muskat, Zitrus, Minze und Holunder hervor – perfekt als Aperitif oder zu leichten Gerichten.
Weißburgunder
Der steirische Weißburgunder wirkt fein, zart und elegant. Er glänzt durch ein ausgewogenes Spiel zwischen Frucht und Säure und passt hervorragend zu Fisch, hellem Fleisch oder steirischem Backhendl.
Fazit: Die Vielfalt der Weißwein Sorten entdecken
Weißwein ist längst mehr als nur ein Getränk für den Sommer. Ob trockener Riesling, fruchtiger Sauvignon Blanc, ein gehaltvoller Chardonnay oder ein milder Müller-Thurgau – die Vielfalt der Weißwein Sorten bietet für jeden Geschmack und Anlass den passenden Wein. Wer sich mit den verschiedenen Rebsorten, Aromen und Anbaugebieten auseinandersetzt, wird nicht nur geschmacklich belohnt, sondern entwickelt auch ein tieferes Verständnis für das Handwerk und die Philosophie hinter dem Produkt.
Jetzt sind Sie gefragt: Probieren Sie verschiedene Sorten bewusst, notieren Sie Ihre Eindrücke – und entdecken Sie Ihre ganz persönliche Weißwein-Favoritenliste.
Für alle, die ihr Wissen weiter vertiefen möchten, empfehlen wir einen Besuch in einer Weinregion Ihrer Wahl oder die Teilnahme an einer professionellen Weinprobe – ganz nach dem Motto: Verstehen durch Erleben.
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