Altaussee liegt eingebettet im Herzen des Ausseerlandes, einem der ursprünglichsten Gebiete Österreichs. Der malerische Ort am Fuße des Sandlings und des Loser gilt nicht nur als touristisches Kleinod, sondern auch als kulturelles und wirtschaftshistorisches Zentrum der Region. Direkt am Altausseer See gelegen, verbinden sich hier das größte aktive Salzbergwerk Österreichs, traditionsreiche Sommerfrische und spektakuläre Geschichten rund um Kunstschätze, Stollen und das „weiße Gold“ zu einer Erzählung, die Besucher wie Historiker gleichermaßen fasziniert.
Altaussee – Salz, Geschichte und die Kraft des Berges
Das Salzbergwerk Altaussee, erstmals urkundlich erwähnt im Jahr 1147, ist nicht nur eines der ältesten, sondern auch das größte aktive Bergwerk seiner Art in Österreich. Der Salzabbau in den Stollen des Bergwerks prägt seit Jahrhunderten das Leben im Ort. Die gewaltigen Salzvorkommen unter dem Sandling, einem markanten Bergmassiv, machten Altaussee zum Zentrum des österreichischen Salzbergbaus.
Heute präsentieren sich die Salzwelten Altaussee als modernes Schaubergwerk, das spannende Einblicke in die harte Arbeit der Bergmänner und die Geschichte der Sole-Gewinnung gewährt. Besonders eindrucksvoll: die Barbarakapelle im Inneren des Berges, deren orange-rote Salzformationen und spirituelle Atmosphäre jedes Jahr tausende Gäste anziehen. Auch die berühmte Grubenente als Symboltier des Bergwerks erfreut sich unter Besuchern großer Beliebtheit.
Kunstschätze und geheime Stollen: Die dunkle Seite der Geschichte
Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Altausseer Bergwerk zu einem geheimen Lagerort für Kunstgüter von unschätzbarem Wert. In den Jahren 1943 bis 1945 wurden hier unter strenger Bewachung Gemälde, Skulpturen und Bücher eingelagert – viele davon Nazi-Raubkunst. Rund 6.500 Kunstwerke, darunter Werke von Michelangelo, Rembrandt und Vermeer, wurden tief im Berg vor den Bomben der Alliierten versteckt.
Eine hollywoodreife Story: Die Alliierten entdeckten 1945 kurz vor Kriegsende die Einlagerung – und verhinderten die Zerstörung der Kunstschätze im letzten Moment. Heute dokumentiert eine eindrucksvolle Ausstellung im Stollen des Bergwerks die Rettung der Werke, darunter auch viele Kunstwerke, die aus ganz Europa stammen. Der „Berg der Schätze“ wurde somit zu einem der bedeutendsten Orte der Kulturrettung im 20. Jahrhundert – vergleichbar mit den Standorten in Hallstatt oder Hallein.
Zwischen Sommerfrische und Hollywood: Ein Ort mit vielen Gesichtern
Die Geschichte des Tourismus in Altaussee ist eng mit der Sommerfrische verbunden. Bereits im 19. Jahrhundert zog es zahlreiche Schriftsteller, Musiker und Schauspieler an das Ufer des Altausseer Sees. Die Seevilla in Altaussee, ein traditionsreiches Hotel direkt am Altausseer See, beherbergte Persönlichkeiten wie Jakob Wassermann, Hugo von Hofmannsthal oder später Klaus Maria Brandauer.
Auch James Bond war hier: Im Film „Spectre“ diente das Altausseer Fischerndorf als Kulisse für eine Szene mit Daniel Craig. Der Ort mit seinen authentischen Holzhäusern, umgeben von Almwiesen und Gebirgspanoramen, verkörpert auf einzigartige Weise den österreichischen Landschaftscharakter.
Tourismus zwischen Naturschutz und Regionalentwicklung
Altaussee gehört zur Bezirkshauptmannschaft Liezen in der Steiermark, liegt aber nahe an Bad Aussee, Grundlsee und Bad Ischl – letzterer Austragungsort der Kulturhauptstadt Europas 2024. Diese geographische Nähe stärkt die Kooperationen im Ausseerland und in Teilen Oberösterreichs, speziell in Hinblick auf grenzüberschreitenden Tourismus und nachhaltige Entwicklung.
Besonders gefragt sind:

- Ferien in Altaussee mit Fokus auf Ruhe, Gesundheit und Naturerlebnis
- Traditionelle Veranstaltungen wie der Altausseer Kirtag oder Almabtriebe
- Brauchtumspflege im Kontext des kulturellen Selbstverständnisses des Ausseerlandes
- Seewiese und Naturparkaktivitäten rund um den See und die umliegenden Almen
Welche Rolle spielt der Salzbergbau heute noch für die Wirtschaft Altaussees?
Trotz des Strukturwandels ist der Salzabbau weiterhin ein relevanter Wirtschaftszweig. Die Salinen Austria AG betreibt hier neben der touristisch erschlossenen Schauwelt auch die industrielle Förderung von Salz für den heimischen und internationalen Markt. Die Sole wird über ein ausgeklügeltes Leitungssystem nach Ebensee in Oberösterreich geleitet – ein Verfahren, das technisch ausgereift und ökologisch effizient ist.
Der lokale Arbeitsmarkt profitiert direkt von dieser Infrastruktur: Neben dem Bergwerk selbst sichern auch Zulieferbetriebe, Dienstleister und die Gastronomie rund um die Salzwelten zahlreiche Jobs. Die wirtschaftliche Bedeutung geht dabei weit über den Ort hinaus – Altaussee ist ein Kernstandort im österreichischen Salinenwesen, zusammen mit Hallstatt und Bad Ischl.
Historische Eckdaten in kompakter Form:
- 1147: Erste urkundliche Erwähnung des Salzabbaus in Altaussee
- 1319: „Stammt aus dem Jahr 1319“ – Verweis auf frühe Bergwerksnutzungen
- 1943–1945: Einlagerung von Nazi-Raubkunst im Altausseer Bergwerk
- Heute: Betrieb des größten aktiven Salzbergwerks Österreichs durch Salinen Austria
Altaussee als Sehnsuchtsort und Zukunftsmodell im Salzkammergut
Altaussee verkörpert auf eindrucksvolle Weise die Verbindung von Geschichte, Kultur und wirtschaftlicher Beständigkeit im steirischen Salzkammergut. Das Altausseer Salzbergwerk – ein aktiver Standort der Salinen Austria und bekannt für hochwertiges Steinsalz – bildet das historische Rückgrat des Ortes. Die Stollen, in denen im Zweiten Weltkrieg Kunstschätze vor der Zerstörung bewahrt wurden, sind zugleich Mahnmal und Anziehungspunkt.
Mit Veranstaltungen wie dem Narzissenfest, gelebtem Brauchtum und der literarischen Prägung durch Persönlichkeiten wie Barbara Frischmuth und Friedrich Torberg behauptet Altaussee seine kulturelle Relevanz. Die enge Verbindung zu Bad Aussee und Grundlsee, zu Hallstatt und den oberösterreichischen Standorten wie Hallein oder Bad Ischl stärkt die interregionale Zusammenarbeit im Salzkammergut.
Die Ausseer Identität – geprägt von Stilbewusstsein und Naturverbundenheit – zeigt sich in Architektur, Tourismus und Alltagskultur. Das Hotel Seevilla in Altaussee, die Kulisse des Losers und die literarische Vergangenheit machen den Ort zu einem kulturellen Zentrum mit Weitblick.
So vereint Altaussee Salzbergbau, Geschichte und Gastfreundschaft zu einem authentischen Profil, das als Modell für nachhaltige Regionalentwicklung dient – verwurzelt im Ausseerland, offen für die Zukunft.
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