Liezen als wirtschaftliches Zentrum mit regionaler Strahlkraft
Die Stadt Liezen ist nicht nur die größte Stadt im Bezirk, sondern auch das wirtschaftliche Herzstück des steirischen Ennstals. Umgeben von eindrucksvollen Gebirgszügen und charmanten Gemeinden wie Weißenbach bei Liezen, Selzthal, Wörschach, Lassing, Admont, Sankt Gallen, Wildalpen und Aigen im Ennstal entwickelt sich Liezen zu einem dynamischen Zentrum für Industrie, Kultur und Sport. Die zentrale Lage an der Pyhrn-Achse, die Nähe zu Schladming und die Bedeutung als Sitz der Bezirkshauptmannschaft Liezen machen die Region attraktiv für Investoren, Fachkräfte und Unternehmen. In diesem Beitrag zeigen wir, wie Liezen und die umliegenden Orte wirtschaftlich, kulturell und gesellschaftlich zusammenwirken und welche Zukunftschancen sich daraus ergeben.
Die wirtschaftliche Struktur von Liezen und seinen Umlandgemeinden – Industrie und Mittelstand als Rückgrat der Region
Die Stadt Liezen ist das industrielle Zentrum der Obersteiermark und prägt gemeinsam mit ihren Nachbargemeinden eine wirtschaftlich leistungsstarke Region mit hoher Standortattraktivität. Was auf den ersten Blick wie ein typisch ländlicher Bezirk wirken mag, ist bei genauerem Hinsehen ein wirtschaftliches Kraftzentrum mit hoher Produktionskompetenz, Innovationskraft und unternehmerischem Geist.
Die Maschinenfabrik Liezen und Gießerei (MFL): Ein Schwergewicht mit globaler Bedeutung
An der Spitze der industriellen Landschaft steht die Maschinenfabrik Liezen und Gießerei GmbH (MFL) – ein Unternehmen mit jahrzehntelanger Geschichte, das heute weltweit zu den führenden Anbietern von Maschinen für die Baustoff-, Rohstoff- und Recyclingindustrie zählt. MFL ist nicht nur der größte Arbeitgeber in der Stadt Liezen, sondern auch ein Leuchtturm der steirischen Industrie.
Die MFL-Gruppe zeichnet sich durch:
- hochspezialisierte Fertigungskompetenz,
- internationale Vertriebsnetze,
- laufende Investitionen in Digitalisierung und Automatisierung,
- sowie ein starkes Lehrlingsausbildungsprogramm aus.
Das Unternehmen zieht Zulieferbetriebe, Engineering-Partner und Dienstleister aus dem gesamten Bezirk Liezen und darüber hinaus an, wodurch sich rund um den Standort ein dynamisches industrielles Ökosystem gebildet hat.
Industrielle Entwicklung in den Umlandgemeinden: Chancen durch Dezentralisierung
Nicht nur die Stadtgemeinde Liezen, sondern auch benachbarte Gemeinden wie Weißenbach bei Liezen, Altenmarkt bei Sankt Gallen, Lassing, Selzthal, Wörschach und Sankt Gallen verzeichnen ein stetiges wirtschaftliches Wachstum – insbesondere durch den gezielten Ausbau von Gewerbeflächen und die strategische Ansiedlung mittelständischer Unternehmen.
In Weißenbach, einem traditionsreichen Ort mit guter Verkehrsanbindung und hoher Lebensqualität, entstehen moderne Betriebsansiedlungen in den Bereichen Metallverarbeitung, Elektrotechnik und Logistik. Auch Altenmarkt entwickelt sich durch die Nähe zu Sankt Gallen zu einem regionalen Handwerks- und Gewerbehub, in dem vor allem kleinteilige Produktionsbetriebe und Zulieferfirmen erfolgreich agieren.
Diese Dezentralisierung sorgt nicht nur für eine ausgewogene wirtschaftliche Entwicklung im gesamten Bezirk, sondern bietet auch klare Standortvorteile:
- geringere Grundstückspreise,
- individuelle Expansionsmöglichkeiten,
- Nähe zu Arbeitskräften aus ländlichen Regionen,
- und eine stärkere Einbindung der lokalen Bevölkerung in die Wertschöpfungsketten.
Regionale Wirtschaftscluster: Kooperation statt Konkurrenz
Ein zentraler Erfolgsfaktor in der Region Liezen ist die enge Kooperation zwischen Stadt und Land. Statt in Konkurrenz zu treten, schaffen Stadtgemeinde und Umlandgemeinden gemeinsame Strukturen – sogenannte regionale Wirtschaftscluster. Diese Netzwerke ermöglichen:

- abgestimmte Infrastrukturprojekte (z. B. Gewerbeparks, Energieversorgung, Breitbandausbau),
- gezielte Förderansuchen auf Landes- oder EU-Ebene,
- Kooperationen im Bereich der Fachkräfteausbildung (z. B. über die HTL Liezen oder die Berufsschule in Admont),
- sowie gemeinsame Vermarktungsinitiativen, etwa im Bereich „Green Industry“, „Smart Manufacturing“ oder „Digital Region Ennstal“.
Die dadurch entstehenden Synergieeffekte stärken nicht nur die Region Liezen selbst, sondern positionieren sie auch überregional als Modell für erfolgreiche Wirtschaftsraumentwicklung im ländlichen Raum.
Verkehrsanbindung und strategische Lage an der Pyhrn-Achse
Liezen liegt strategisch günstig an der Pyhrn Autobahn (A9), einer der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen Europas. Die Verkehrsanbindung ermöglicht schnelle Wege nach Judenburg, Graz, Linz und sogar nach Deutschland und Italien. Auch der Bahnanschluss – insbesondere über die Knotenpunkte Selzthal und Liezen – macht den Standort für Unternehmen mit Exportfokus attraktiv.
Bildungslandschaft und Fachkräfteentwicklung
Schulen, Fachhochschulen und Kooperationen
Die Stadtgemeinde Liezen verfügt über ein breites Bildungsangebot, das von Volksschulen über HTLs bis zu Berufsschulen reicht. Kooperationen mit Universitäten und Fachhochschulen in Leoben, Graz und Linz fördern die praxisnahe Ausbildung und Forschung – auch im ländlichen Raum. Besonders gefragt sind Fachkräfte in Technik, Pflege, IT und Tourismus – Bereiche, in denen auch Umlandgemeinden wie Wörschach, Ramsau am Dachstein und Admont ihre Bevölkerung durch gezielte Bildungsprojekte einbinden.
Tourismus, Natur und Kultur als Wirtschaftsfaktor – Die Region Liezen als Erlebnisraum mit Wirtschaftskraft
Tourismusregion Schladming-Dachstein als Impulsgeber für die Bezirksentwicklung
Die touristische Entwicklung im Bezirk Liezen ist untrennbar mit der Region Schladming-Dachstein verbunden. Dieses international anerkannte Tourismusgebiet zählt zu den Top-Destinationen Österreichs und zieht jährlich Millionen von Gästen aus dem In- und Ausland an. Für die Stadt Liezen sowie umliegende Orte wie Ramsau am Dachstein, Aigen im Ennstal, Sankt Gallen, Wildalpen und Weißenbach bei Liezen ergibt sich daraus ein bedeutender wirtschaftlicher Impuls – nicht nur durch direkte Übernachtungszahlen, sondern auch durch die Nachfrage nach regionalen Produkten, Dienstleistungen und Handwerk.
Die Region profitiert insbesondere von der ganzjährigen Nutzung der Natur:
- Wintersport in Schladming, Ramsau oder auf der Planneralm sorgt für hohe Frequenz in den kalten Monaten.
- Wandertourismus, Klettersteige und Mountainbiking bringen im Sommer Gäste in die Region.
- Wellnessangebote, Themenwege und Naturparks machen den Bezirk Liezen auch für gesundheitsbewusste Zielgruppen attraktiv.
Rund um Aigen im Ennstal lädt der Putterersee zu Bade- und Familienurlauben ein, während Wildalpen und Sankt Gallen mit unberührter Natur, Kajak- und Canyoning-Angeboten sowie Wanderwegen punkten. Die Stadtgemeinde Liezen dient dabei als infrastrukturelles Zentrum – mit Einkaufszentren, Gastronomie und Eventflächen, die sowohl von Touristen als auch von Einheimischen genutzt werden.
Ein weiterer Erfolgsfaktor: Die Nähe zu den Thermenregionen in der Obersteiermark sowie die hervorragende Anbindung über die Pyhrn-Achse ermöglichen Kurzurlaube aus Wien, Linz, Graz oder sogar Bayern. Selzthal fungiert dabei als logistischer Knotenpunkt für Bahnreisende, wodurch die Region auch für nachhaltigen Tourismus zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Kulturelle Vielfalt als Standortvorteil – Zwischen Geschichte, Kunst und Gemeinschaft
Der Bezirk Liezen überzeugt nicht nur mit Naturerlebnissen, sondern auch durch seine vielfältige Kulturlandschaft. Kulturelle Einrichtungen und Initiativen schaffen eine emotionale Bindung zur Region und steigern die Identifikation – sowohl bei Touristen als auch bei der einheimischen Bevölkerung.
Zu den bedeutendsten kulturellen Anziehungspunkten zählt zweifellos das Stift Admont, das nicht nur durch seine barocke Architektur und die weltgrößte Klosterbibliothek beeindruckt, sondern auch ein modernes Kunstmuseum, ein Naturhistorisches Museum sowie wechselnde Ausstellungen beherbergt. Es zieht jährlich zehntausende Besucher an und wirkt weit über den Bezirk hinaus als Kulturbotschafter.
Auch kleinere Gemeinden wie Sankt Gallen oder Lassing setzen verstärkt auf kulturelle Highlights – etwa mit Musikfestivals, Kleinkunstbühnen oder Brauchtumsveranstaltungen. In Wörschach wird beispielsweise jedes Jahr ein Mittelalterfest veranstaltet, das regional wie überregional bekannt ist. Weißenbach bei Liezen besticht durch seine Verknüpfung von Volkskultur mit zeitgenössischen Ansätzen – etwa durch lokale Kunsthandwerksmärkte oder Fotoausstellungen in historischen Gebäuden.
Kultur ist auch ein Wirtschaftsfaktor: Künstler, Handwerker, Techniker, Bühnenbauer, Caterer und Veranstaltungsfirmen leben von einem florierenden Kulturkalender. Gleichzeitig dient kulturelles Engagement Unternehmen als Instrument zur Mitarbeiterbindung, Markenpflege und CSR-Positionierung – etwa durch Sponsoring oder eigene Kulturveranstaltungen.
Sportliche Infrastruktur und Vereinswesen – Bewegung, Gemeinschaft und wirtschaftlicher Nutzen
Sport wird in Liezen nicht nur als Freizeitaktivität, sondern als gesamtgesellschaftlicher Motor verstanden. Der traditionsreiche SC Liezen steht symbolisch für eine lebendige Vereinslandschaft, die den Breitensport ebenso fördert wie Talente auf dem Weg zur Profikarriere. Fußball, Leichtathletik, Tennis, Judo und viele andere Sportarten sind in der Stadtgemeinde Liezen breit vertreten.
Aber auch kleinere Gemeinden wie Weißenbach, Lassing, Wörschach oder Selzthal zeigen, wie wichtig lokale Sportvereine für die soziale und wirtschaftliche Struktur sind. Die Vereine organisieren Turniere, Events und Trainingslager, die wiederum Gäste in die Region bringen – darunter auch Sporttouristen. Viele Gäste kombinieren Sportcamps oder Events mit einem Aufenthalt in Pensionen, Gasthöfen oder Hotels – was direkte wirtschaftliche Effekte erzeugt.
Die Region profitiert zudem stark vom Wintersportangebot in Ramsau am Dachstein, wo Skilanglauf, Biathlon und alpine Disziplinen gleichermaßen zu Hause sind. Die international geschätzte Infrastruktur – inklusive Loipennetz, Sprungschanzen und Trainingszentren – zieht Nationalteams, Hobbysportler und Sporttouristen gleichermaßen an.
Die wirtschaftliche Wirkung des Sports erstreckt sich auf:

- den Verkauf von Ausrüstung und Bekleidung,
- die Belegung von Gastronomie und Beherbergung,
- Arbeitsplätze im Eventmanagement,
- und nicht zuletzt auf den gesundheitlichen Nutzen für die Bevölkerung, was mittel- und langfristig die Gesundheitskosten senkt.
Kommunale Zusammenarbeit und wirtschaftspolitische Maßnahmen
Regionale Netzwerke stärken die Standortentwicklung
Die Bezirkshauptmannschaft Liezen spielt eine zentrale Rolle in der Koordination wirtschaftlicher Maßnahmen. Interkommunale Projekte – etwa zur Breitbandversorgung oder gemeinsamen Gewerbeparks – verbinden Stadt und Land auf Augenhöhe. Besonders erfolgreich ist die enge Zusammenarbeit der Stadt Liezen mit Gemeinden wie Weißenbach bei Liezen, Selzthal, Aigen, Wörschach und Lassing, um nachhaltige Infrastruktur zu entwickeln.
Förderprogramme und Investitionsanreize
Mit Unterstützung der steirischen Wirtschaftsförderung und EU-Strukturmitteln wurden in der Region zuletzt mehrere Millionen Euro in Betriebsansiedlungen, Bildung und Nachhaltigkeit investiert. Unternehmen erhalten Zuschüsse für Digitalisierung, Energieeffizienz und Weiterbildung – was Liezen und sein Umland für Neugründungen besonders attraktiv macht.
Weiche Standortfaktoren – Lebensqualität und Umwelt
Liezen punktet nicht nur mit Industrie und Infrastruktur, sondern auch mit hoher Lebensqualität. Die Nähe zu Seen, Bergen, Wäldern und Naturparks bietet vielfältige Freizeitmöglichkeiten. In Gemeinden wie Wildalpen, Sankt Gallen und Ramsau am Dachstein genießen Bewohner eine einmalige Verbindung aus Natur, Ruhe und gesundem Lebensraum. Die Stadtgemeinde Liezen selbst bietet eine hervorragende medizinische Versorgung, moderne Einkaufsmöglichkeiten und ein vielfältiges Freizeitangebot.
Liezen als Modellregion zwischen Stadt und Land
Liezen und sein regionales Netzwerk – von Weißenbach bis Schladming, von Judenburg bis Admont – zeigen, wie wirtschaftliche Entwicklung, Kultur, Sport und Lebensqualität erfolgreich zusammenspielen können. Der strukturierte Ausbau von Infrastruktur, die enge Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden und die kluge Nutzung regionaler Stärken machen Liezen zu einer Modellregion für wirtschaftliche Nachhaltigkeit im ländlichen Raum.
Unser Fazit: Wer in der Steiermark investieren, arbeiten oder leben möchte, sollte Liezen und seine Umgebung genau ins Auge fassen. Zukunft entsteht dort, wo Tradition auf Innovation trifft – und genau das ist in der Region Liezen der Fall.
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