Knittelfeld verbindet Industriekompetenz, Eisenbahntradition und Freizeitqualität. Die Stadt in der Steiermark liegt am östlichen Rand des Aichfeldes und punktet mit Kultur, Red Bull Ring Nähe und lebendiger Stadtgemeinde. Hier finden Sie Geschichte, Highlights und wirtschaftliche Besonderheiten von Knittelfeld.
Einleitung
Knittelfeld ist für viele die Eisenbahnerstadt der Obersteiermark. Der Ort liegt in einer Talweitung des Murtales und gilt als gut angebundener Knoten zwischen Leoben, Judenburg und Graz. Die Stadtgemeinde profitiert von der Verbindung aus Industrie und Dienstleistungen, vom Engagement zahlreicher Klein- und Mittelbetriebe sowie von starken öffentlichen Arbeitgebern.
Wer Knittelfeld besucht, erlebt steirische Vielfalt auf kurzer Distanz. Das Spektrum reicht vom Eisenbahnmuseum über das Alois Penz Museum bis zur Modelleisenbahnanlage am Bahnhofsplatz. Der Red Bull Ring in Spielberg ist in wenigen Minuten erreichbar. Knittelfeld ist damit ein guter Ausgangspunkt für Technik, Kultur und Natur im Bezirk Murtal.
Geschichte von Knittelfeld
Knittelfeld wurde im Jahr 1302 zur Stadt erhoben. Die Lage an der Mur und später an wichtigen Bahnlinien prägte Wirtschaft und Stadtbild. Frühere Nennungen verweisen auf eine Siedlung mit kirchlichen Wurzeln und Markttradition, die im Mittelalter an regionalen Handelswegen lag.
Im Ersten Weltkrieg entstand vor den Toren der Stadt ein großes Kriegsgefangenenlager. Es war autark und isoliert organisiert und wuchs zeitweise zur Stadt vor der Stadt. Diese Anlage ging nach Kriegsende in die Knittelfelder Neustadt über. Die Erfahrung prägte Bevölkerung, Raumstruktur und das Selbstverständnis als Standort mit besonderer Infrastruktur.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die historische Stadtpfarrkirche stark zerstört. Der Neubau der Pfarrkirche Christus der König entstand zwischen 1950 und 1957, der gotische Chor blieb als Taufkapelle erhalten. Dieses Zusammenspiel von Tradition und Wiederaufbau steht sinnbildlich für die Stadtentwicklung der Nachkriegszeit.
Ein wichtiger Einschnitt der jüngeren Verwaltungsgeschichte ist die Bezirksfusion von Judenburg und Knittelfeld zum Bezirk Murtal mit 1. Jänner 2012. Die steirische Gemeindestrukturreform führte zudem dazu, dass die Gemeinde Apfelberg am 1. Jänner 2015 in die Stadt Knittelfeld fusioniert wurde. Diese Reform ordnete Zuständigkeiten neu und stärkte kommunale Leistungsfähigkeit.
Lage, Struktur und Bevölkerung
Knittelfeld liegt auf rund 645 m Seehöhe am östlichen Rand des Aichfeldes, einer Talweitung des Murtales. Diese Lage bringt kurze Wege in alle Richtungen der Obersteiermark. Die Stadt ist Mittelpunkt eines dichten Netzes aus Schulen, Gesundheitsangeboten und Freizeitstätten. Die Einwohnerzahl liegt bei etwa 12.870 Personen.
Die Stadtgemeinde Knittelfeld bildet mit den Nachbarstädten Zeltweg, Spielberg und Judenburg einen funktionalen Ballungsraum. Ein reger Pendleraustausch besteht vor allem mit Leoben und Richtung Graz. Die gute Bahn- und Straßenanbindung erleichtert Ausbildung, Arbeit und Freizeit.
Highlights: Kultur und Sehenswürdigkeiten
Knittelfeld überrascht mit einer dichten Museumslandschaft. Im Eisenbahnmuseum Knittelfeld erhalten Sie Einblicke in die Geschichte der Eisenbahn, in Berufe und Alltagskultur rund um den Bahnbetrieb. Ein funktionsfähiges Stellwerk und ein Fahrsimulator machen die Ausstellung greifbar.
Ein zweites Alleinstellungsmerkmal ist das 1. Österreichische Faschings- und Brauchtumsmuseum, oft als Alois Penz Museum bezeichnet. Es bewahrt das Archiv des Bundes Österreichischer Faschingsgilden und zeigt tausende Orden, Masken und Kostüme aus Europa und Übersee. Damit dokumentiert Knittelfeld österreichische Kultur- und Brauchtumsgeschichte an einem zentralen Ort.
Einen besonderen Stellenwert hat die Modelleisenbahnanlage am Bahnhofsplatz. Auf rund 160 m² erleben Besucher einen detailreichen Betrieb mit Tag-Nacht-Wechsel, Bahnhöfen und über 700 Metern Gleis. Dass diese Anlage im Umfeld des Bahnhofs gewachsen ist, unterstreicht das lokale Eisenbahn-Erbe.
Zur städtischen Freizeit zählen auch Hallen- und Freibad sowie vielfältige Sportflächen. Wer Architektur schätzt, besucht die Stadtpfarrkirche mit gotischem Chor und Nachkriegsneubau. Die Kirche zeigt, wie Knittelfeld historische Substanz bewahrt und zugleich modern interpretiert.
Was macht die Nähe zum Red Bull Ring so attraktiv?
Der Red Bull Ring in Spielberg liegt wenige Kilometer entfernt. Zum Austrian Grand Prix ist der Zielbahnhof Knittelfeld. Von dort fahren während des Rennwochenendes kostenlose Shuttlebusse direkt zur Strecke. Das erleichtert Anreise und Entlastung des Straßennetzes, auch für Gäste aus Wien und anderen Regionen.
Wie kommt man am besten nach Knittelfeld?
Knittelfeld ist Eisenbahnknoten an der Rudolfsbahn. Fernzüge verbinden die Stadt regelmäßig mit Bruck an der Mur, Villach und Wien. Mit dem Fahrplanwechsel 2025 werden Umsteigemöglichkeiten über Bruck dank Koralmbahn dichter, was den Standort weiter stärkt. Die S36 schafft schnelle Anbindung für den Straßenverkehr.
Welche Museen sollte man zuerst besuchen?
Wer Technik mag, beginnt im Eisenbahnmuseum. Familien mit Interesse an Tradition und Kostümkultur wählen das Alois Penz Museum. Für authentische Bahnhofsatmosphäre bietet sich die Modelleisenbahnanlage an. Alle drei Ziele liegen zentral, die Wege sind kurz.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Wirtschaft Knittelfelds basiert auf Industrie und Dienstleistungen. Historisch gilt die Stadt als Eisenbahnerstadt, was sich bis heute in Beschäftigungsschwerpunkten zeigt. Zentrale Arbeitgeber sind die ÖBB mit Werkstätten und dem Radsatz-Kompetenzzentrum, die Austria Email AG als Wärmespeicher- und Wassererhitzer-Spezialist sowie zahlreiche Klein- und Mittelbetriebe im Stadtgebiet.
Ein technisches Aushängeschild ist das modernste Radsatz-Kompetenzzentrum Europas in Knittelfeld. Es prüft, repariert und bereitet Radsätze auf und setzt auf digitale Prozessketten. Der Standort wird aktuell mit Investitionen in Millionenhöhe modernisiert und sichert Hunderte qualifizierte Arbeitsplätze. Das stärkt Wertschöpfung und Innovationsprofil der Stadt Knittelfeld.
Austria Email AG betreibt in Knittelfeld einen zentralen Produktionsstandort. Das Unternehmen zählt zu den führenden Herstellern von Warmwasserspeichern und Druckbehältern in Österreich und beliefert den deutschsprachigen Raum. Die Verbindung aus Produktionskompetenz, Logistik und regionalen Zulieferern macht Knittelfeld hier wettbewerbsfähig.
Die ÖBB vernetzen die Region mit Fernzügen und Regionalverkehr. Für die Stadt bedeutet das Verlässlichkeit bei Pendelwegen, Ausbildung und Tourismus. Das Netz unterstützt den Pendleraustausch in die Hochschul- und Industrieregionen rund um Leoben und Richtung Graz.
Wie profitiert der Standort vom Bahn-Know-how?
Die Bahn ist Arbeitgeber und Technologiepartner. In Knittelfeld laufen Instandhaltung, Komponentenaufbereitung und Prozessmodernisierung zusammen. Die Kooperation mit Forschung und Lieferketten fördert Qualifizierung und sichert Know-how in der Obersteiermark. Das Kompetenzzentrum setzt Standards bei Qualität, Sicherheit und Turnaroundzeiten.
Welche Rolle spielen Bildung und Schulen?
Das Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Knittelfeld gehört seit 1999 zum Netzwerk der UNESCO-Schulen. Das stärkt internationale Projekte und fördert Sprachen, MINT und Kultur. Ergänzt wird das Angebot durch Volksschulen, Mittelschulen, Musikschule und berufsbildende Einrichtungen in der Stadt. In der Region besteht zudem ein Angebot an Montessori-Pädagogik.
Kultur und Veranstaltungen in der Stadtgemeinde
Das Kulturprogramm reicht von Ausstellungen im Forum Rathaus über Veranstaltungen im Kulturhaus bis zu Vereinsaktivitäten. Museen, Kirchen und Vereine prägen den Kalender. Saisonale Spitzen entstehen durch Ereignisse am Red Bull Ring, die Gäste in die Stadt Knittelfeld bringen.
Eisenbahn, ÖBB und die „Eisenbahnerstadt“
Knittelfeld ist durch die Geschichte der Eisenbahn geprägt. Der Bahnhof verbindet Bruck an der Mur und Klagenfurt und liegt auf einer wichtigen Nord-Süd-Achse. Das Eisenbahnmuseum zeigt historische Technik und Alltagskultur. Die große Modelleisenbahnanlage am Bahnhofsplatz ergänzt das Thema im Kleinen. Zusammen ergibt das ein klares Profil als Eisenbahnerstadt.
Natur, Freizeit und Stadtspaziergänge
Die Lage in der Talweitung des Murtales bietet kurze Wege ins Grüne. Spaziergänge führen vom Hauptplatz zur Stadtpfarrkirche und weiter an die Mur. Der Mix aus urbanen Plätzen, Wasserläufen und weiten Blicken ins Aichfeld schafft eine angenehme Kulisse für einen ruhigen Stadtaufenthalt. Die regionale Gastronomie rundet den Besuch ab.
Kernfakten im Überblick
| Aspekt | Aussage | Einordnung | 
|---|---|---|
| Lage | Knittelfeld liegt am östlichen Rand des Aichfeldes, Talweitung des Murtales | Gute Erreichbarkeit in der Obersteiermark | 
| Einwohner | 12.870 Personen per 1.1.2025 | Stadtgemeinde im Bezirk Murtal | 
| Wirtschaft | Industrie und Dienstleistungen, ÖBB Train Tech, Austria Email AG, Klein- und Mittelbetriebe | Industrieller Schwerpunkt mit Bahnkompetenz | 
Praktische Tipps für Ihren Besuch
Knittelfeld eignet sich für einen Tagesausflug und als Basis für das Murtal. Starten Sie im Zentrum, besuchen Sie Eisenbahnmuseum, Alois Penz Museum und die Modelleisenbahnanlage. Planen Sie Zeit für die Stadtpfarrkirche ein. Wer Motorsport mag, verbindet den Aufenthalt mit einem Abstecher zum Red Bull Ring. Für Großevents empfiehlt sich die Anreise per Bahn und Shuttle.
Fazit
Knittelfeld steht für geerdete Steiermark, Technikbezug und kurze Wege. Die Stadt verbindet Geschichte der Eisenbahn mit heutiger Industrie- und Dienstleistungsstruktur. Kulturell überzeugt die Mischung aus Kultur und Sehenswürdigkeiten, vom Eisenbahnmuseum bis zum Österreichischen Faschings- und Brauchtumsmuseum. Die Nähe zum Red Bull Ring und die verlässliche ÖBB-Anbindung schaffen zusätzliche Anlässe für einen Besuch. Wer eine kompakte, gut erreichbare Stadtgemeinde mit Profil sucht, findet in Knittelfeld einen überzeugenden Standort.
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